„Und vergib uns unsere Schuld“… einmal anders betrachtet

„… Ich bekenne vor dir, dass ich keinen Glauben an meine eigenen Möglichkeiten gehabt habe.

Dass ich in Gedanken, Worten und Taten Verachtung für mich und mein Können gezeigt habe.

Ich habe mich selbst nicht gleich viel geliebt wie die anderen.

Nicht meinen Körper, nicht mein Aussehen, nicht meine Talente, nicht meine eigene Art zu sein.

Ich habe andere mein Leben steuern lassen.

Ich habe mehr auf das Urteil anderer vertraut als auf mein eigenes und habe zugelassen,

dass Menschen gleichgültig und bösartig mir gegenüber gewesen sind, ohne ihnen Einhalt zu gebieten.

Ich bekenne, dass ich mich nicht im Maße meiner vollen Fähigkeiten entwickelt habe,

dass ich zu feige gewesen bin, um in einer gerechten Sache Streit zu wagen.

Dass ich mich gewunden habe, um Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Ich bekenne, dass ich nicht gewagt habe, zu zeigen, wie tüchtig ich bin,

nicht gewagt habe, so tüchtig zu sein, wie ich es wirklich kann.

Gott… vergib mir meine Selbstverachtung, richte mich auf, gib mir Glauben an mich selbst

und Liebe zu mir selbst.“

(Julia Schnizlein, Krone bunt, 20.10.2019, S57)